Mut zur Berufung erfordert #MutzumJobWechsel

Zitate_MutzumJobwechsel_AlbertEinstein

Das Futability-Blog ruft zu einer Blogparade mit dem Titel #MutzumJobWechsel auf, die mich ins Grübeln bringt. Zum Thema Mut zum Jobwechsel kann der 3. Faktor des Vitalitätsrads „resilientes Arbeiten“, aber auch ich persönlich mit vielen gewechselten „Jobs“ meines 31 Jahre alten Joblebens beitragen! 

Hoppala, heisst es nicht Berufsleben, statt Jobleben?

Be-rufs-lebenUnsere Sprache hat es in sich. Wir nutzen verschiedene Worte, glauben es seien die Gleichen und vermischen Inhalte, die tatsächlich etwas ganz anderes bezeichnen. So findet Google 455.000 Ergebnisse zur Definition Berufsleben, aber nur 333 zur Definition Jobleben. Geht es um #MutzumJobWechsel, ist für mich die erste Frage, was bedeuten Arbeit, Job oder Beruf bzw. wie korrespondieren sie miteinander?

Was ist Arbeit laut Wikipedia?

Erwerbstätigkeit, Tätigkeit, mit welcher der menschliche Lebensunterhalt bestritten werden kann

Was heisst JOB?

Job (britisch: ˈdʒɔb, amerikanisch: ˈdʒɑːb) ist ein Anglizismus, mit dem in der Umgangssprache eine temporäre, eher kurzfristige Tätigkeit ohne besonderen Qualifikationsnachweis oder eine Gelegenheitstätigkeit von Personen zwecks Einkommenserzielung verstanden wird. Den Gegensatz zum Job bildet der Beruf und die Berufung (Amt). wikipedia

Wie grenzt man den BERUF vom JOB ab?

Ein Beruf ist die im Rahmen einer arbeitsteiligen Wirtschaftsordnung aufgrund besonderer Eignung und Neigung systematisch erlernte, spezialisierte, meistens mit einem Qualifikationsnachweis versehene, dauerhaft und gegen Entgelt ausgeübte Betätigung eines Menschen. Der Begriff ist abzugrenzen vom umgangssprachlichen Ausdruck Job, der eine Erwerbstätigkeit bezeichnet, die nur vorübergehend ausgeübt wird oder nicht an eine besondere Eignung oder Ausbildung gebunden ist.

Alles was Erwerbstätigkeit betrifft braucht m.E. Mut!

Arbeit-Job-BerufDa es bei Arbeit immer um Broterwerb geht und ein Wechsel der Arbeit eine Unsicherheit ist, braucht es m.E. immer Mut seine Erwerbstätigkeit zu wechseln. Ein Job als solcher ist jedoch von vorn herein darauf ausgerichtet vorübergehend zu sein, sodass schon die Wortwahl Job für eine Erwerbstätigkeit diese Unsicherheit mit einschliesst.

Wer „nur“ einen Job macht, anstatt einen Beruf zu haben, hat per Definition gar nicht das Ziel diesen Job langfristig zu halten. Allerdings kann jeder einzelne Job Teil seines Berufes bzw. seiner Berufung sein. Das Wirrwar unserer Sprache ist grösser als gedacht!

#MutzurBerufung kommt von be.rufen sein oder werden!

Ich persönlich habe schon immer das Gefühl gehabt zu etwas be.rufen zu sein. Wenig erscheint mir sinnloser, als ohne Berufung auf die Erde geboren worden sein? Dazu muss man wissen …

… dass ich genetisch aus zwei Kulturen (Deutschland und Indien) komme
… zwei Religionen (röm.-kath. und Jaina) praktiziert habe
… in Westdeutschland und Indien aufwuchs
… Westdeutschland der Start politischer Aktivitäten und Sozialarbeit war
… in Ostdeutschland eine Textilerkarriere begann
… nach Westdeutschland zurückgekehrt, wieder in den Vertrieb eintauchte
… um nach Österreich „berufen“ Karenzvater, Social Media Berater und Autor zu werden
… der jetzt als Dialoger bei Greenpeace jobbt

(die 3 Links dieses Abschnitts führen zu klasse Beiträgen anderer Blogparadenteilnehmer)

Lebenslandkarte - Michael Rajiv Shah
Lebenslauflandkarte von 1965 bis 2013 von Michael Rajiv Shah

#MutzurBerufung ist ein Warten darauf, dass Innen und Aussen passen

Die Jobbäumchen zu wechseln und das Alte loszulassen hat oft viel länger gedauert als nötig. Der #MutzumJobWechsel fehlte mir als überwiegend Selbstständiger (1991-1997, 2001-2015) oft, weil jeder Wechsel mit neuen Investitionen und dem Erlernen neuer Skills zu tun hat. Auch war ich immer fest davon überzeugt, dass mir das Leben Zeichen gibt, wenn ich zu etwas neuem be.rufen werde. Das längste Festhalten am Alten führte mich in meine grösste physische BurnOut Krise

Fazit-1: Achte auf Deine Worte, denn sie werden Deine Realität

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Ein Job ist per Definition eine vorübergehende Erwerbstätigkeit. Das bedeutet, wer seine Arbeit als Job bezeichnet, programmiert der JobWechsel von vorn herein sprachlich vor. Andererseits entsteht langfristige Qualifikation nicht nur durch Wissenserwerb, sondern durch praktische Erfahrungen, die zwischen jedem JobWechsel gesammelt werden können.

Fazit-2: #MutzumJobWechsel ist mein Schritt zum „Mut zur Berufung“

Mir persönlich hat mein #MutzumJobWechsel von Job zu Job immer deutlicher gezeigt, worin meine Berufung besteht: Der Kommunikation transformativer Prozesse in unterschiedlichsten Branchen. Dabei ist jedes Mut fassen zum Jobwechsel zu einem Lernschritt auf dem Weg zur Berufung geworden.

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8 thoughts on “Mut zur Berufung erfordert #MutzumJobWechsel

  1. Chapeau!
    Die sprachliche Unterscheidung Job – Beruf treffen wir wirklich zu selten. Wenn Worte Einzug halten und ihr Gebrauch sich verselbständigt…
    Wobei ich glaube, dass wir (ich) Job dann sagen, wenn die innere Haltung auf Kurzfristigkeit angelegt ist, nicht Qualifikation und / Lernpotential. Sehr guter Beitrag zur Parade. Danke!
    ACH JA, Berufung 🙂 Ja, Berufung ist etwas sehr wichtiges. Im Leben. Ich glaube nicht, dass jeder Mensch ausnahmslos die Chance hat, seine Berufung im Beruf zu leben. Und eine Crux ist, dass viele Menschen, denen ich begegne und mit denen ich arbeite, ihre ‚Berufung‘, ihre Vision nicht kennen. Jede Vision, jeder Traum hat ein „Herzstück“, das kann zur Berufung werden, die ausgelebt werden kann. Im Leben!
    Beste Grüße aus Köln
    schickt Annette
    von Annette Bauer Coaching und Training

    1. Oh, ein Beitrag aus der verbotenen Stadt Kölle. Da froit sich der Exil-Düsseldorfer 😉

      Ja die Wahl unserer Worte hat es in sich. Wir merken oft kaum, wie wir uns damit programmieren.

      Was das Leben der Berufung angeht bin ich nicht einmal überzeugt davon, dass die Worte Beruf und Berufung immer auch mit Erwerbstätigkeit zu tun haben müssen. Wichtig ist das Erkennen der Berufung m.E. deswegen, weil allzu grosse Diskrepanz/Spannung zwischen tatsächlichem Leben und Nichtleben dessen, wozu wir in dieses Leben berufen wurden, zu BurnOut führen kann.

      Ich für meinen Teil habe meine Kommunikationstalente (Berufung?) mehrere Jahre zu sehr auf das Internet und (Bücher-) Schreiben abgestellt, sodass mein Körper die virtuelle Geschwindigkeit des Netzes nach 9 Jahren nicht mehr ertragen konnte und meine Nerven entzündete.

      Für mich das tolle an diesen Diskrepanzen ist, dass wir durch Werkzeuge wie das Vitalitätsrad (zum Gratistest), Coaches wie Dich, Meditation, Erlernen von Achtsamkeit oder anderen Wegen unsere Mitte (wieder-)finden können und somit unserer Berufung gerade durch das Abweichen näher kommen können.

      Schönen Abend und Danke aus Wien
      Michael Rajiv Shah

  2. Hallo Michael,
    vielen Dank für Deinen Beitrag, der noch mal einen ganz anderen Aspekt zum #MutzumJobwechsel beisteuert, an den ich ursprünglich gar nicht gedacht hatte. Ich bin durch Deinen Beitrag sehr inspiriert und freue mich, dass Deine Gedanken in meine Blogparade mit eingeflossen sind.

    Herzliche Grüße und einen fabelhaften Start in eine neue Woche,
    Melanie

  3. Ein wunderbarer Artikel. Dankeschön. Ich erlebe oft Mitarbeitende, die irgendwie in den falschen „Job“ gerutscht sind und leiden. Mein Ansatz „Stärken stärken“! Aber das sind viele Bleistücke die an den Füssen hängen und daher treten die Betreffenden immer wieder auf die Bremse (Bleifuss mal anders). Die wohlige Comfortzone, Verpflichtungen gegenüber Familienangehörige, finanzielle Verpflichtungen, Alter und andere tolle Gründe findet man, die sofort berechtigt aufleuchten.

    Ja – und Du hast Recht Michael – es braucht ja auch viel Energie…obwohl FRAU/Mann das alles weiss. Und ja – es ist eine Investition und bedeutet wieder viel lernen. Aber es ist doch ein toller Prozess, den wir Schritt für Schritt gehen können. Auf zur Transformation….wenn das Herz ruft.

  4. Hallo Michael,

    danke für Deinen netten Kommentar auf meinem Blog. Du hast recht, es sollten mehr Väter ihre Rolle bewusster wahrnehmen und zumindest in Deutschland in den Großstädten ist dieser Trend zu verzeichnen.

    Deine Lebenslaufkarte ist übrigens eine geniale Idee, sein Leben plastisch zu zeigen … auch wenn ich für eine Bewerbung wohl eher die klassische Variante wählen würde 😉

    Viele Grüße
    Fridolin

    1. Hallo Fridolin,

      zugegeben, durch mein Weggehen nach Österreich, wiederholtem Neuanfang und folgende späte Vaterschaft hatte ich die einmalige Chance eine 2 jährige Vaterkarenz, nebst Umdrehung klassischer Mann/Frau Rollen zu erleben. Das wirkt bis heute nach und lässt mich vieles erfahren, was ich zuvor nicht einmal gedacht habe, dass es existieren könnte. Z.Bsp. das Reptil in mir 😉

      Was die Lebenslauflandkarte angeht, war das 2013 ein kreativer Urlaubsspass in Kroatien, weil ich mich damals mit Social Recruiting zu beschäftigen begann. In der Tat hat mich diese Beschäftigung auch gelehrt, dass für so kreative Sachen in der HR-Welt kaum Platz ist. Mir persönlich hat es geholfen mich selber zu ordnen und meinen „roten Vertriebsfaden“ zu erkennen.

      Herzliche Grüsse
      Michael

  5. Lieber Michael, ganz toller Beitrag, den du da verfasst hast. Ich denke, dass du uns erinnert hast, wie wichtig die Unterscheidung der Wortwahl zwischen Beruf und Job eigentlich ist – Beruf ist für mich auch Berufung. Das musste ich erst lernen, aber seitdem ich meinen Job für meinen Beruf aufgegeben habe, geht es mir viel besser. Ich habe wirklich Freude an meiner Tätigkeit und ich bin froh, dass ich damals den Mut aufgebracht habe, nochmal von vorne mit einer Lehre zu beginnen. Ich weiß noch genau, wie ich eines Morgens wie immer auf schicksal.com gegangen bin und mein Horoskop gelesen habe. Das hat mir die Kraft gegeben, einfach darauf zu vertrauen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt dafür wäre. Wenn ich es damals nicht gepackt hätte, hätte ich wohl niemals zu meinem Beruf gefunden, sondern würde wohl noch immer in meinem Job versauern. Lg Gerlinde

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