Ärger, Wut und Zorn abbauen – Teil 1

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Ärger, Wut und Zorn sind häufige Ausdrucksformen unseres menschlichen Wesen. Das gilt auf der persönlichen, beruflichen Ebene, sowie auch im öffentlichen politischen Raum. Da sie ein Teil unserer physischen Natur sind, gehören Ärger, Wut und Zorn auch ausgedrückt. Unterdrückte, in sich hineingefressene Wut ist schädlich für unsere Vitalität und damit auch unsere Gesundheit. Auf der Anderen Seite können übermässig ausgedrückter Ärger, Wut und Zorn anderen und sich selber schaden.

Definition der Begriffe bei Wikipedia: Ärger - Wut - Zorn

Ursachen von Ärger, Wut oder Zorn

Wissenschaftler sagen, dass die Menschheit sich so erfolgreich entwickelt hat, weil wir starke Gefühle haben. Darunter sind so genannte „negative“ Gefühle wie Wut, Angst und Traurigkeit. Diese schützen uns, weil sie uns wie Alarmglocken warnen, dass etwas nicht stimmt. Sie sagen uns, wir in Gefahr sein könnten, und dass wir Maßnahmen ergreifen müssen. Was wir als „Wut oder Ärger“ erleben ist in Wirklichkeit eine komplexe Reihe von psychischen und physischen Ereignissen im Gehirn, um uns mit einer möglichen Bedrohung oder der Erfahrung von Schmerz umgehen zu helfen. Wenn Ärger entsteht, ist unsere instinktive Reaktion gegen die Bedrohung oder das schmerzhafte Gefühl zu kämpfen.

Ärger und Wut sind die Kampf:re:aktionen des Stammhirns

Der komplette Prozess wird von der Amygdala, einem Teil unseres Stammhirns („Reptilhirn“) durch Hormonausschüttung gesteuert. Die Hormone stellen sicher, dass unser Körper in Bruchteilen einer Sekunde in Re:aktion geht. Dass eine dauerhafte Unterdrückung dieser starken physischen Impulse nachhaltige Konsequenzen für unsere Vitalität hat leuchtet ein. Daher ist ein Ausdruck in jedem Fall eine gesunde Sache. Doch wie, wenn wir bei übermässigem Zorn unseren Mitmenschen Schaden können?

Eine Geschichte, die das sinnbildlich aufzeigt:

Es war einmal ein kleiner Junge, der oft sehr wütend wurde. Eines Tages beschloss sein Vater ihm eine Tüte mit Nägeln mit folgenden Worten zu geben: „Wenn Du wütend bist nimm einen der Nägel und nagel ihn in den Zaun in unserem Hinterhof. Du wirst Dich besser fühlen, wenn Du Deinen Frust herausgelassen hast.“

Nach dem ersten Tag hatte der Junge 25 Nägel in den Zaun genagelt. Als die Wochen vergingen, wurde der Junge seiner Wut immer bewusster und nagelte immer weniger Nägel in den Zaun. Dadurch, dass er seinen Zorn nicht verleugnete, fand er es von Mal zu Mal leichter seinen Zorn bewusst zu erfahren, die Ursachen zu finden und dann loslassen, anstatt wütend die Nägel in den Zaun zu nageln.

Schließlich kam der Tag, als die Anfälle des Jungen völlig aufhörten. An diesem Tag, sagte sein Papa: „Geh jetzt mal zu dem Zaun und zieh einen Nagel für jeden Tag heraus, an dem Du bewusst mit Deinem Zorn umgehen konntest.“

Ein paar Tage später ging der Junge stolz zu seinem Vater und sagte ihm, dass er jeden Nagel aus dem Zaun entfernt hat. Der Vater: „Ich bin begeistert. Lass uns mal nach den Löchern schauen, die Du in den Zaun gemacht hast. Wenn wir Dinge in Ärger, Wut oder Zorn ausdrücken, können Sie ein Loch bzw. Schmerz im anderen verursachen. So, wie die Löcher in den Zaun. Auch wenn wir unsere Worte zurückziehen, um Verzeihung bitten, kann lange Zeit eine Narbe zurückbleiben.“ Anahita 06.2016

Bewusstsein für den eigenen Ärger, Wut und Zorn

Was hat der Vater in dieser Geschichte gemacht? Mit den Nägeln hat er seinem Kind die Möglichkeit gegeben seinen Ärger, Wut und Zorn durch einen bewussten Beobachter bewusst wahrzunehmen. Im zweiten Schritt gab er ihm die Chance sich mittels bewusstem Entscheider zu stoppen. Es gibt viele Alternativen, um sich trotz Aufgewühltheit zu stoppen. Das Wichtigste dabei ist es die Verletzungen des inneren Kindes in uns zu erkennen, vor allem diese als Erwachsener zu erfahren. Daher wurzeln alle in Achtsamkeit, Mitgefühl und tatsächlicher Weisheit.

Doch davon mehr im zweiten Teil dieses Artikels. 😉

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2 thoughts on “Ärger, Wut und Zorn abbauen – Teil 1

  1. Ich sehe in der Geschichte des kleinen Jungen eine Umkehr der Verantwortung von „groß“ zu „klein“ und daher ist sie meines Erachtens unpassend, wenn es darum geht zu veranschaulichen, welche Möglichkeiten wir „großen“ / Erwachsenen haben mit unseren Emotionen aus der Vergangenheit umzugehen. – es sind nicht die Kinder, die ein inneres Stop einbauen lernen sollen und es sind nicht die Kinder, die die Erwachsenen verletzen, wenn sie zornig werden, sondern es sind die Erwachsenen, die idR durch ihr Unbewußtheit ihre Kinder verletzen und es nicht mal merken. Ein bewußtes Stopp braucht Reife – dem Vater in der Geschichte fehlt daher meines Erachtens jegliche Reife – besser er würde sein zorniges Kind trösten und nach dem Grund des Zornes fragen – dann wäre dem Kind sofort geholfen!

    1. Danke für Deinen berechtigten Hinweis auf die hinkende, weil moralisierende Geschichte. Ich persönlich fand sie deswegen passend, weil sie klar macht, dass jede „Gewalt“ im Aussen auch eine Re:aktion auslöst und damit auch Schmerzen verursacht.

      Insofern gefällt mir die Deinerseits veränderte (erweiterte) Geschichte recht gut, die ich gerne aus Facebook hier hin kopiere:

      „Es war einmal ein kleines Mädchen , die oft sehr wütend wurde. Eines Tages beschloss sein Vater oder war es die Mutter – wir wissen es nicht genau – ihr eine Tüte mit Nägeln mit folgenden Worten zu geben: „Wenn Du wütend bist, nimm einen der Nägel und nagel ihn in den Zaun in unserem Hinterhof. Du wirst Dich besser fühlen, wenn Du Deinen Frust herausgelassen hast.“

      Nach dem ersten Tag hatte das Mädchen 25 Nägel in den Zaun genagelt. Als die Wochen vergingen, merkte das Mädchen dass die Wut ohne Zeugen und Interaktion eine große Traurigkeit in ihr erzeugte und nagelte immer weniger Nägel in den Zaun. Dadurch, dass sie keinen Zeugen für ihren Zorn fand, bewegte sich der Zorn und die Traurigkeit in den Körper, wo er wie ein Panzer eine Spaltung erzeugte.

      Schließlich kam der Tag, als die Anfälle des Mädchens völlig aufhörten. An diesem Tag, sagte ihr Papa: „Geh jetzt mal zu dem Zaun und zieh einen Nagel für jeden Tag heraus, an dem Du bewusst mit Deinem Zorn umgehen konntest.“

      Ein paar Tage später ging das Mädchen stolz zu ihrem Vater und sagte ihm, dass sie jeden Nagel aus dem Zaun entfernt hat. Der Vater: „Ich bin begeistert. Lass uns mal nach den Löchern schauen, die Du in den Zaun gemacht hast. Wenn wir Dinge in Ärger, Wut oder Zorn ausdrücken, können Sie ein Loch bzw. Schmerz im anderen verursachen. So, wie die Löcher in den Zaun. Auch wenn wir unsere Worte zurückziehen, um Verzeihung bitten, kann lange Zeit eine Narbe zurückbleiben

      Darauf erwachte das Mädchen endlich und antwortete – was für ein gefühlloser Satz – ich hatte gehofft, dass du mich endlich fragst, warum es mir so schlecht geht und mir deine Unterstützung anbietest – mich tröstest und mir einen Ausweg zeigst – stattdessen bleibe ich alleine in meiner emotionalen Notlage und ich merke, dass es niemanden interessiert, wieso da Zorn und Wut ist – Hauptsache ich packe das Gefühl irgendwie weg – und wenn ich es schaffe, reicht es nicht -weil diese Narben bleiben ja meine Schuld – Wieso hast du mir nicht gezeigt, wie ich meine Gefühle in etwas Fruchtbares verwandeln kann, anstatt mich so zu demütigen und mir auch noch meine Leistung letztlich abzusprechen?“

      Im zweiten Teil des Artikels habe ich das „innere Kind“ mit mehr liebevoller Fürsorge bedacht.

      Danke für Dein Feedback.

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